[Gringo-Gourmetator] Fiery Banana
Segel inne halten, auf der MS Bounty, es gibt Kokos! Der Geruch ist Kokosessig geschwängert. In unseren Breiten eine eher unübliche Ingredenz. Der Essig vermag nasal, eine leichte Parallele zu Gewürzgurken aufzubauen. Doch ist das eine eher unterschwellige Parallele. Das Konzept und der Geschmack sind sehr mutig gewählt, denn gemeinhin unbekannt. Während das Konzept schlüssig ist und ein geschlossenes Gesamtbild vermittelt, bleibt die Schärfe ausbaufähig.
2. Verkostung: Colar. Das spanische Begriff für durchsieben. Durch sieben. Durch sieben? Zuviel für einen — eher für sieben? Schneidend scharf wie eine 7pot? Nicht ganz, aber nah dran. Piña bedeutet Ananas und ergibt mit dem Durchsieben, den rhytmischen Klang, der die Leber härter werden lässt: Piña Colada. Das Aroma, was die nasale Cocktaildurchflutung bedeutete, als wir das erste mal die Soße beschnupperten. Die Viskosität der Soße ist super, die Optik ... bananig. Problem dabei, die Banane ist nur von außen gelb. Innen geht sie leider eher Richtung warmer Beton. Aber das ist nicht schlecht. Nur eben auch nicht ausgezeichnet. Ausgezeichnet ist dafür der innere Wert der Soße: Geschmacklich bietet sie, Achtung!, Banane & Kokusnuss. Das kommt nicht ganz unerwartet. Abgerundet wird sie durch eine sehr geile Säure, die unglaublich harmonisch gebettet wirkt. Die Schärfe nimmt Anlauf uuuuund ... Springt nicht ganz so weiter, wie die anderen, schärfsten, aber sie macht einen guten Sprung in die heißeste Region. Mit dem Probieren der Soße, kommt der innere Wille auf, mit einer brachialen Motorbanane durch die Wellen fegen zu wollen. Und das ist doch das, was wir wollen: Action auf der Zunge, dem Gaumen und ein bisschen Verkehr im Rachen. Denn Deepthroaten, kann auch dieses Teil. Bazinga!
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